Digitale Ausstellung zum Weltwassertag

22. März 2025

Gletscher sind lebenswichtige Süßwasserspeicher – doch ihr rapides Schmelzen bedroht unser Ökosystem. Unter dem Motto „Glacier Preservation – Gletscher schützen heißt Zukunft sichern“ widmet sich der Weltwassertag 2025 diesem dringenden Thema.

Das Brixen Water Light Festival präsentiert dazu eine digitale Ausstellung mit eindrucksvollen Bildern früherer Installationen, die die Schönheit und Verletzlichkeit der Gletscher in den Fokus rücken. Ein visueller Appell zum Schutz dieser wertvollen Ressourcen – und eine Vorschau auf das nächste Water Light Festival vom 29. April bis 17. Mai 2026.

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Ice Melting Ice

Stefano Cagol (2019)

Am Zusammenfluss von Eisack und Rienz vereinen sich die beiden Gewässer und bilden einen reißenden Wasserstrom, der mit schneller Geschwindigkeit talabwärts fließt. Auf der kleinen Landzunge am Kreuzungspunkt positionierte Stefano Cagol sein Ice melting Ice – eine blinkende Installation aus Neonröhren, welche die Besucher*innen auf die Erderwärmung und das Verschwinden der Gletscher aufmerksam macht. Die warnenden Blinklettern werden zu einem Mahnmal, das auf den Klimawandel und das unausweichliche Weiterrinnen der Zeit verweist.

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The Ice Monolith

Stefano Cagol (2013)

Die Performance The Ice Monolith schuf Stefano Cagol anlässlich der 55. Biennale von Venedig im Jahr 2013 für den Pavillon der Malediven. Er platzierte einen eineinhalb Tonnen schweren Eisblock aus den Alpen an einem Kanal der Lagunenstadt. Nach 72 Stunden war das Eis geschmolzen. Dokumentiert wurde dieser Auflösungsprozess mittels Videoaufzeichnung. Die Performance versteht sich als Reflexion über das Verschwinden der Gletscher: Durch das stetige Steigen der Meeresspiegel laufen sowohl Venedig wie auch die Malediven Gefahr, bald im Meer zu versinken.

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The Global Warning

Stefano Cagol (2019-2022)

Die Alpen erwärmen sich stärker als andere Gebiete der Erde. Diese Veränderung wirkt sich auf das Verschwinden der Gletscher, auf die Wasserverfügbarkeit und auf das Leben in den verschiedenen Höhenlagen aus. Der Künstler Stefano Cagol fordert uns auf, über das komplexe Mosaik von Ursachen und Wirkungen nachzudenken, welches das Bild des Klimawandels zeichnet und ein unaufhaltsames Signal der Gefahr aussendet, das niemanden verschont. Er tut dies durch sein Kunstwerk, ein bitteres Wortspiel der englischen Begriffe warming und warning.

Die symbolische Lichtwirkung des Alarms wird durch eine Audioinstallation ergänzt, welche elektromagnetische Frequenzen der Sonne und der Gletscherschmelze in Tonsequenzen übersetzt und wiedergibt.

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The Ice Is Melting at the Pøules

BÅLL & BRAND (2020)

The Ice is Melting at the Pøules ist Teil des Gesamtkunstprojektes wearemelting.art. Es besteht aus einer sich ständig verändernden, analogen und organischen Projektion. Diese wird sichtbar durch das Licht, das durch geschlossene, rotierende Glasscheiben scheint. Diese Scheiben enthalten echtes Schmelzwasser einer Eis­schicht aus Grönland, blauen Farbstoff von gefährdeten Kornblumen und Rohöl aus einem Ölfeld der USA. Die Unverträg­lichkeit der verwendeten Materialien steht metaphorisch für die Ölgewinnung und den damit zusammenhängenden Problemen hinsichtlich der globalen Erderwärmung. Die Arbeit The Ice is Melting at the Pøules erzählt von den 13 Millionen Litern Eis, die jede Sekunde schmelzen.

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STRATA

Xenorama (2023)

Die Installation STRATA ist eine faszinierende Reise durch den Lebenszyklus eines Gletschers als ortsspezifische Projektion auf die Fassade der Bibliothek in Brixen. Die Entwicklung eines Gletschers wird vom Mikrokosmos zum Makrokosmos verfolgt, von komprimierten Schneeschichten bis hin zu mäandernden Formationen, die ganze Landschaften formen. Während der Animation werden die Besucher in das Herz des Gletschers geführt, wo sie ein Zusammenspiel von Eis, Licht und Schallphänomenen erleben können. Auch die Rolle des technologischen Fortschritts und des menschlichen Einflusses auf die verschiedenen Ökosysteme wird erforscht, bis der Zyklus von neuem beginnt.

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Aletsch Negative

Laurence Bonvin (2019)

Die fotografische Animation basiert auf einer explorativen Reise zum Aletschgletscher in den Schweizer Alpen im Sommer 2018. Mit Kamera, Mikrofon und Computer ausgestattet, sammelte die Künstlerin Bild- und Tonmaterial, das die Grundlage für die großformatige Projektion bildet. Stille und bewegte Bilder sowie Audioaufnahmen machen den Prozess des Schmelzens und der Veränderung in seiner Unwiederbringlichkeit bildlich erfahrbar und sinnlich nachvollziehbar.

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Archipelago Archive

Nicolás Pucich (2020-2024)

Gletscher gelten als Archive der Klimageschichte. Mit dem Verlust der Gletscher wandeln sich nicht nur die Klimabedingungen, sondern es verschwinden auch Wissensbestände der Natur. Das Sammeln von Informationen über Gletscher in Form von Bildern setzte zeitgleich mit dem bis heute anhaltenden, globalen Gletscherrückgang um 1850 ein. Damals begannen Wissenschaftler*innen und Fotograf*innen, das Naturphänomen zu dokumentieren. Nicolás Rupcich war im April 2022 im nördlichen Polarmeer unterwegs, um die aktuellen Veränderungen aus seiner Perspektive zu zeigen; die Installation “Archipelago Archive” gibt Einblick in das Videomaterial, das der Künstler dort aufgezeichnet hat. Die vielen Bildschirme sind zugleich Berichterstattung, Bildbibliothek und Wissensspeicher.

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On the Edge of the Abyss

Leonhard Angerer (2022)

Leonhard Angerer träumt häufig vom Schnee. Wohl deshalb erkundet er mit seiner Kamera die schneereichen Alpen in Nord- Südtirol und dem Trentino. Sein Fokus liegt auf dem Klimawandel, sein bevorzugtes Sujet sind Schnee und das ewige Eis. Die großformatige Fotoarbeit die an der Fassade der Brixen Tourismus -Genossenschaft hängt, trägt den bezeichnenden Titel: On the Edge of the Abyss. Die Erde steht nach den Worten von UN-Generalsekretär Guterres wegen der globalen Erwärmung am Rande des Abgrunds. Abgebildet am Big-Print  ist der Gletscher der Marmolada und im Zentrum der Fotografie  sieht man den folgenschweren Gletscherbruch der sich im Juli 2022 wegen der zu hohen Temperaturen ereignet hat. Die Fotoarbeit soll zugleich Mahnung und Erinnerung sein.

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