RaumZeitPiraten
Physarum

Erhardskirche

Die Gruppe RaumZeitPiraten ist seit 2007 als solche aktiv und besteht aus Tobias Daemgen, Jan Ehlen und Moritz Ellerich. Die sogenannten Technologiekünstler verknüpfen Medien wie Performance, ortsspezifische Rauminstallationen, immersive Umgebungen, sich bewegende Skulpturen und interaktive Instrumente. Dabei geht es der Gruppe besonders um die Beziehung Mensch-Maschine, welche sie in ihren Arbeiten stets kritisch hinterfragen um neue, offene Modelle jenseits von Technologieanbetung und Technologieverweigerung vorzuschlagen.

In der Welt der Lichtkunst gut vertreten, waren RaumZeitPiraten allein im letzten Jahr bei City of Light, in Finland, dem Lichtkunstmuseum SUPERLUMINAL, in Budapest, und dem Sonarpark in Gmünd, in Österreich zu sehen.

Im Rahmen des Water Light Festivals 2024 zeigt die Gruppe in Brixen, auf der Fassade der Erhardskirche, das interaktive Kunstwerk Physarum. Die Arbeit besteht aus einem generativen Algorithmus, der sich in einem interaktiven Mapping äußert, das heißt, dass ein aktiver, sich ständig verändernder Algorithmus eine Projektion auf die Fassade der Kirche zeichnen wird. Wie der Titel bereits andeutet, handelt es sich bei dem Mapping um einen Schleimpilz, Physarum polycephalum, beziehungsweise um dessen in Maschinensprache übersetzte Wachstumsstrategie.

Auf dem Gebäude befinden sich viele kleine, analoge Schaltkreise, welche Daten wie die Wetterbedingungen oder die Bewegungen von Passant*innen aufnehmen und sammeln. Das digitale Pilzgeflecht nutzt diese Daten, um sich an die Umgebung anzupassen und verändert dadurch sein Aussehen (die Projektion) und jene der Fassade ständig.

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