Gereuther Höfeweg

Bergbauernkultur am Pfeffersberg

Durch große Anstrengungen machten Bauern, Meter für Meter, die Wälder in den steilen Hängen am Osthang des Radlsee urbar. Über viele Generationen kultivierten die Bäuerinnen und Bauern ihre Lebensgrundlagen, lebten teils in armen Verhältnissen, immer jedoch im ganz nahen Wechselspiel mit der Natur. Jede Hofstelle hat ihre eigene Geschichte, die teilweise über mehrere Jahrhunderte zurück reicht. Die Bewirtschaftung der steilen Hänge ist in der heutigen Zeit zwar maschinell unterstützt, jedoch nur mit einem Grundbekenntnis zu dieser Heimat und zur Arbeit mit Tieren und Pflanzen möglich.

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Die Höfe entlang des Weges

kurz vorgestellt

Feichterhof

Der Feichterhof, hoch über Brixen, hat früher oft Besitzer gewechselt und war geprägt von der Holzarbeit. „Feichte” ist die dialektale Bezeichnung für die Fichte. Seit über 80 Jahren ist der Hof nun im Besitz der Familie Tschöll. Christian ist gelernter Koch und liebt die Arbeit mit Gästen. Also hat er auch den Schwerpunkt des Hofes dahingehend verändert. Er hat die Milchwirtschaft auf Fleischproduktion umgestellt. Ca. 25 Kühe grasen auf den steilen Wiesen mit Geisler-Blick. Mit den neuen Chalets ist am Feichterhof ein kleines Panoramaparadies entstanden.

Gruberhof

Brigitte und Michael bewirtschaften gemeinsam den Gruberhof, wobei Brigittes Eltern sowie die Neffen und Nichten ihnen unter die Arme greifen. Die große Leidenschaft der beiden ist das Brotbacken. Alle zwei bis drei Monate steht ein großer Backtag im Kalender. Am Abend davor wird der rund 250 Jahre alte, restaurierte Ofen geschürt und der Teig vorbereitet. Am frühen Morgen, wenn die Temperatur perfekt passt, werden die portionierten Teigfladen eingeschossen. Zwischen Zuschauenden und Mithelfenden breitet sich ein wohliger Duft in der frischen Morgenluft aus. Nachbarn kommen vorbei, verkosten und nehmen frische Brötchen mit nach Hause. 

Perlungerhof

Über Jahrhunderte war der Perlungerhof ein Selbstversorgungsbetrieb. Sepp Unterrainer hat es sich unter Anderem zur Aufgabe gemacht energieautark zu wirtschaften und so die Autonomie des Bergbauernhofes in die Neuzeit zu tragen. Seine große Leidenschaft gilt jedoch den lebendigen Wesen: den Menschen und den Tieren. Er versorgt die Milchkühe, die Katzen, kümmert sich um die Hasen und mit Hilfe seiner Mutter natürlich auch um die Gäste. Erst Ende der 60 Jahre wurde die Straße bis zum Perlunger gebaut, die einen touristischen Nebenerwerb ermöglichte.

Wegscheiderhof

Monika und Martin Stockner bewirtschaften den Wegscheiderhof. Neben der Landwirtschaft mit der Haltung von Milchkühen widmen sich die beiden mit viel Elan dem „Urlaub am Bauernhof“. Während die Stube und der Keller sich auf das Jahr 1752 rückdatieren lassen, wurde der alte Stadel gerade erst saniert und so den Gästen zugänglich gemacht. Ein kleines Hofmuseum bietet dort auch Platz für alte Werkzeuge der Bergbauern, die sich in den vielen Jahren am Hof angesammelt haben. 

Stocknerhof

Der Stocknerhof ist seit 1905 im Besitz der Familie Eisenstecken, nun bewirtschaftet bereits die vierte Generation den Hof. Die Haupteinnahmequellen sind Milchproduktion und Urlaub am Bauernhof. Um den Hof auch für die nächste Generation wirtschaftlich zu erhalten und Investitionen tätigen zu können, verdient sich Konrad ein Zubrot indem er für viele Bauern in der Umgebung die Klauenpflege bei den Tieren erledigt. Die Bearbeitung der steilen Wiesen ist mühsam, das Melken der Kühe ein tägliches Muss, die Betreuung der Gäste eine stetige Herausforderung und trotzdem oder genau deshalb ist es Heimat.

Moarhof

Der Moarhof liegt idyllisch in der Berglandschaft von Gereuth. Das Ehepaar Sheila und Florian Hofer bewirtschaften ihn gemeinsam mit Florians Eltern Mathilde und Josef. Haupterwerb ist neben der Milchwirtschaft der "Urlaub auf dem Bauernhof". Den Eingang zum Milchverarbeitungsraum und zum Stall schmückt ein alter Marillenbaum, der im Frühling die gesamte Fassade verziert und im Spätsommer unzählige Früchte trägt.

Zehrehof

Die Familie Winkler bewirtschaftet den Zehrehof mit Elan und ständigen Ideen für die Weiterentwicklung. Erst vor kurzem wurde der neue Stadel eingeweiht, der mit dem Holz vom Zehrehof gebaut wurde. Mithilfe einer Wandersäge wurden die Stämme direkt vor Ort geschnitten und aufbereitet. Die Milchproduktion und der „Urlaub am Bauernhof“ sind die Haupterwerbsquellen am Hof. Der Jungbauer Markus wird den Hof weiterführen. Mit viel Leidenschaft kümmert er sich um die Kühe und die Ziegen auf dem steilen Hang oberhalb des Hofes. 

Kerschbaumerhof

Der Kerschbaumerhof, ein traditioneller Erbhof im Familienbesitz seit über 200 Jahren, wird von Florian Mitterrutzner geführt. Der Hof ist von malerischen Kirschbäumen umzäunt und erstreckt sich über 7 Hektar Grünland und knapp 13 Hektar Wald. Florian ist gelernter Tischler und widmet sich nunmehr ausschließlich der Bewirtschaftung des Hofes. Schwerpunkt ist die Haltung von 20-25 Milchkühen, die Fleischproduktion und der „Urlaub am Bauernhof“.

Egarterhof

Katharina und Christian bewirtschaften den Egarterhof. Neben der Milchwirtschaft ist der "Urlaub auf dem Bauernhof" die Haupteinnahmequelle. Bis zu 300 Liter Milch werden täglich an den Brixner Milchhof BRIMI geliefert. Während Christian zusätzlich als Monteur arbeitet, kümmert sich Katharina um den Garten, die Hennen, das Wohlergehen der Gäste und ist mit Leib und Seele Bäuerin. Dieses gemeinsame Hofleben wurde über Generationen nach zwei Schicksalsschlägen hart erarbeitet. 1945 traf eine amerikanische Fliegerbombe den Hof, der daraufhin ausbrannte. 2009 zerstörte ein Schadenfeuer dann abermals das Wohnhaus. Wieder schaffte es die Familie, sich ihren Lebensraum zurückzuholen.